Erstens möchte ich mich bei Euch allen vom ganzen ♥-en bedanken. Danke für all Eure lieben Kommentaren, Genesungswünsche und guten Tipps!!
Das bedeutet mir sehr sehr viel und hat mir sehr geholfen!! :-)
Ein Kommentar zu meinem letzten Beitrag hat mir besonders
Mut gemacht, und zwar die von Karina:
"Hallo Anna,
ich schlage mich schon seit Jahren mit dem Morton-Neurom an
beiden Füssen herum. Als es ganz schlimm war, habe ich im Abstand von 6 Wochen
mir ein Anästhetikum hineinspritzen lassen. Teilweise musste ich die Schuhe
ausziehen und konnte erst nach ein paar Minuten weiterlaufen. Wie tausend
Nadelstiche und der Vorfuss samt Zehen eingeschlafen und taub. Seit der
Umstellung auf fast ungedämpfte Schuhe, habe ich kaum noch Probleme.
Interessant war auch, dass die Beschwerden meist nur bei den langsamen
Trainingsäufen aufkamen. Vor meinem ersten Marathon hatte ich echt Sorge, aber
da war überhaupt gar nichts. Vielleicht lag es am Adrenalin und der Ablenkung.
Im Wettkampf hatte ich bisher nie Beschwerden, immer nur im Training. Nachdem
ich OP Bilder gesehen habe, lasse ich mir lieber einmal im Jahr die Füsse
spritzen, obwohl das letzte Mal jetzt auch schon 2 Jahre her ist. Also bitte
nicht zu frustriert sein.
Liebe Grüße
Karina"
Ich habe viel darüber nachgedacht. Am Dienstag war ich wieder in der Physiotherapie, und habe mich auch mit meiner Physiotherapeutin darüber unterhalten. Sollte ich ein Morton-Neurom haben, ist es ein sehr untypisches Morton-Neurom, denn meine Schmerzen sitzen nicht wie gewöhnlich zwischen den Mittelfußknochen, sondern viel weiter vorne. Es lässt sich auch nicht mit einem für das Morton-Neurom typischen klinischen Zeichen feststellen. Ich kann es natürlich trotzdem nicht ausschließen, aber ich habe mich jetzt erstmals dafür entschieden abzuwarten. Erstens da ich, wie Karina, im Moment auf gar keinen Fall einen OP machen würde, und zweitens ist es noch nicht so schlimm, dass ich mir was Spritzen lassen müsste/würde. So eine Untersuchung kostet ja auch eine Menge Geld und auch wenn ich die Diagnose bekommen würde, würde ich ja nichts anderes dagegen machen, als ich jetzt schon mache.
Auch die Kommentar von Christian hat mir Mut gemacht! Es ist tatsächlich möglich Senk- oder Spreizfüße loszuwerden, langwierig aber möglich :-)
Und auch Rainer hat mich an mein Blackroll wieder erinnert - d a s "Gerät" für mich im Moment um meine Waden zu lockern!! Schmerzhaft, aber gut!! ;-)
Am Dienstagvormittag also Physiotherapie, und danach geht es meinem Fuß eigentlich immer sehr gut! Somit habe ich die Tanzstunde der Kinder am Nachmittag natürlich für einen Lauf für mich genutzt - 7 schöne Kilometer in der Sonne!! Ich bin zwar mit den Füßen etwas verkrampft gelaufen, aber sie haben eigentlich nicht weh getan :-) Als wir wieder zu Hause waren, habe ich eine ordentliche Fußgymnastik durchgeführt, Igelballmassage, exzentrisches Wadenheben, dehnen und die Rolle. Danach ging es meinen Füßen wieder wunderbar!! :-)
Dieses Fußgymnastik-Programm habe ich seitdem j e d e n Tag ausgeführt, und es hilft tatsächlich sehr. Ich habe kaum Schmerzen gehabt! Auch wenn der Fuß im Laufe des Tages angefangen hat etwas zu meckern, nach der Fußgymnastik war immer wieder Ruhe! :-)
Heute hatte ich mich dafür entschieden eine Runde Laufen zu gehen, und zwar vor ich die Kinder aus dem Kindergarten holen musste. Gegen Elf Uhr schaffte ich es, mich von den Büchern loszureißen und habe die Laufklamotten angezogen. Dreiviertelstunde müsste normal genug sein für ein kleines Läufchen. Als ich die Laufschuhe, heute die Saucony Virrata, schnüren wollte, ist mir aber eingefallen, dass mir die Physiotherapeutin ein spezielles Tape mitgegeben hat, mit der Instruktion wie ich mein Fußgewölbe Tapen könnte. Das wollte ich natürlich ausprobieren. Schuh und Strumpf wieder ausgezogen und Tape drauf. Ich war zwar sehr skeptisch, ob das was nützt, aber ich probiere ja (fast) alles...
Es hat sich am Anfang ein wenig komisch angefühlt, komisch aber nicht schlecht. Die ersten Kilometer gingen ohne Schmerzen :-) *diesesewigeinmichhineinfühlenmachmichwahnsinnig* Ich hatte erwartet, dass der Schmerz irgendwann, spätestens nach ein paar Kilometer wieder kommen würde. Schlenker nach Schlenker und nichts ist passiert - ich habe das Laufen in der Sonne, im Schnee einfach nur genossen!! *hätteichnurnichtständignachspürenmüssen* Dann habe ich sogar einen "Rainer" gemacht. Als ich im Nachbardorf ein Auge auf die Kirchenuhr geworfen habe, stellte ich fest, dass es viel später war als ich gedacht hatte ;-) ich sollte ja die Kinder holen...
Es war 11:45 - normalerweise fahre ich um die Zeit von zu Hause weg um sie zu holen, jetzt war ich aber Laufend im Nachbardorf unterwegs... und so habe ich ein wenig schneller laufen müssen - zum Glück ging es heimwärts abwärts :-) Als ich zu Hause ankam, zeigte der Runkeeper 9.60 km und ich musste einfach nur noch die letzten 400 Meter im Kreis laufen um den 10er zu bekommen... ;-)
...die ersten 10 Kilometer seit August !! und sie waren s c h m e r z f r e i !!
- das Laufen kann sooo schön sein!! :-)
Danach musste ich mich aber beeilen - schnell in die Wohnung um mich trocken anzuziehen, die verschwitzten Haare ein wenig trocken föhnen, und dann ins Auto schmeißen. Ich schaffte es wenigstens die Kinder um 12:30 abzuholen! Nach dem Mittagessen habe ich dann brav gedehnt, meine Fußgymnastik gemacht und bin auf die Rolle, und der Fuß hat sich bedankt!! Keine Schmerzen, ein wenig Druck, aber immer noch keine Schmerzen :-) Ich kann euch nicht einmal beschreiben, was das für ein Gefühl ist... :-)
Jetzt ist aber erst mal ein paar Tage Pause mit dem Laufen!
Die Füße ruhen lassen und brav mit Gymnastik, Dehnübungen, Igelball und
Rolle pflegen (und plagen) !! ;-)