Mittwoch, 27. August 2014

So nicht geplant...

Gestern Abend habe ich mich für alles gerüstet, mit Regenjacke, Stirnlampe und Trinkrucksack bin ich los. Ich hatte auf den ersten Kilometer ziemlich zähe und schwere Beine mit einem ordentlichen Muskelkater im Gesäß vom Kniebeugen & Co am Sonntagabend. Also musste mal eine gemütliche, am liebsten flache Runde her. Gleichzeitig hatte ich aber unbedingt das Bedürfnis, mich selbst mal herauszufordern - keine direkt gute Kombination ;-)

Auf den ersten Aufwärmkilometer rundum den See sah es so aus...


...Sichtweite etwa 20 Meter. Auf den zweiten Kilometer wurde es dann langsam besser...




...und da es nicht regnete und trotz Nebel und Feuchtigkeit recht warm war, musste nach den ersten 2 Kilometer kurz stehenbleiben um die Regenjacke in den Laufrucksack zu verstauen. Danach ging es weiter und ich konnte feststellen, dass der Herbst langsam aber sicher im Anmarsch ist.


Wie schon geplant, hatte ich immer noch vor eine eher flache Strecke zu laufen, doch fühlten sich die Beine immer besser an und als ich kurz nach Kilometer 4 an einer Abzweigung vorbei gelaufen bin, in Richtung Berggasthof zu dem ich im letzten Beitrag hingelaufen bin, hatte sich diesen Teil von mir, der mal eine Herausforderung brauchte schon durchgesetzt. Auf der Tafel stand "1 Std" - "Super!" dachte ich, "In einer halben Stunden bin ich oben."

Das letzte Mal bin ich das erste Stück einen schmalen steilen Trail hinauf, jetzt war ich auf der Forststraße, und theoretisch würde ich irgendwann dort ankommen, wo ich das letzte Mal vom Trail auf die Straße ankam. Danach wusste ich, dass es "nur noch" 1 Kilometer bis zum Ziel war. Es dämmerte zwar schon, aber ich dachte, bis es ganz dunkel wird, bin ich schon oben.

Ganz wohl war mir nicht, ganz allein im Wald bergauf auf einer Forststraße während es dämmert. Vor allem auch da ich das Gebiet noch nicht hundertprozentig kenne, und es nicht lange her war, dass in der Nähe ein Wolf gesichtet wurde. "Aber ich kann ja jederzeit umdrehen, und der Wolf hat sicher mehr Angst vor mir, als ich vor ihm...!" dachte ich mir. Zum Glück ist mein Orientierungssinn nicht ganz so schlecht, und ich hatte recht gehabt, ich kam dort an wo ich das letzte Mal auch gelaufen bin. Nur noch ein Kilometer und dann bin ich oben! Es wurde dunkler und dunkler, vor allem auch da der Wald rundherum so dicht war. Irgendwie wollte ich die Stirnlampe aber trotzdem noch nicht einschalten. Ich wusste, dass in dem Moment, wenn ich die Stirnlampe einschalten würde, würde der Wald und alles um mich herum schwarz werden. Solange ich die Lampe noch ausgeschaltet hatte, konnte ich wenigstens alles rundherum in grau und grauschwarz sehen. Irgendwie war mir das lieber.

Dann endlich, nach 7 Kilometer war ich oben - und es war Stockfinster, auch ohne Wald. Also Zeit die Stirnlampe einzuschalten. Ab dem Zeitpunkt sah ich wie oben schon geschrieben nur noch den Lichtkegel, aber jetzt war ich nicht mitten im Wald, sondern auf einer asphaltierten Straße die zum Berggasthof führte. Hier war natürlich um die Uhrzeit auch niemand mehr außer mir unterwegs, aber irgendwie fühlte es sich zivilisierter an. Als ich unten startete fühlte es sich alles sehr gut an - vor der Dunkelheit oben sein und eine schöne Runde laufen können. Als ich oben, ganz allein im Dunkeln die Straße hinunter lief, war ich mir nicht mehr ganz so sicher und außerdem hatte ich keine Ahnung, wie weit ich noch laufen musste... Ich war mir aber fast ganz sicher, dass es irgendwo eine Abzweigung geben würde, über die ich wieder nach Hause laufen konnte. "Ich bin ja schön blöd!" dachte ich vor mich hin "aber irgendwie und irgendwann komme ich schon nach Hause!" ;-)

Auch hier hatte ich zum Glück recht gehabt, ich fand die Abzweigung ohne Probleme und nach insgesamt 12 km, 400 Hm und 1 Std 25 min war ich wieder zu Hause. So war das Ganze nicht geplant, es war auch nicht geplant so einen langen Bericht darüber zu schreiben - aber jetzt steht es schon und ich danke euch allen, die bis hierher gelesen haben ;-)

Wie es mir heute geht? Wunderbar - jederzeit wieder!! ;-)

Mittwoch, 20. August 2014

Trainingsroutinen abhandengekommen

Ich muss zugeben, es ist nicht ganz einfach in den alten Trainingsroutinen wieder rein zu kommen. Im vergangenen Jahr war wegen meiner Verletzung und der Umschulung alles ein wenig anders, und die letzten Monate waren einfach nur verrückt...

Die Kinder gehen jetzt etwas später ins Bett als vor einem halben Jahr, und wenn sie endlich schlafen ist es schon dunkel. So gut kenne ich das Laufgebiet hier noch nicht, dass ich mich im Dunkeln hinausgebe - wobei mit 10 Runden um den See hätte ich auch 10 Kilometer zusammen... Naja, ich wollte ja sowieso vorsichtig anfangen! ;-)

Am Sonntagnachmittag hatten wir hier wunderschönes Berglaufwetter, kühle Temperaturen aber trotzdem warm in der Sonne, und ich hatte ein wenig Zeit für mich. Mal ohne Zeitdruck laufen zu gehen und einfach genießen, herrlich!! :-) Ich startete mit einer Runde rundum den See. An einem Sonntagnachmittag bei schönem Wetter wäre es zwar sehr ratsam den See zu meiden, da sind sooo viele Touristen unterwegs. Trotzdem wollte ich mich ein wenig einlaufen, vor es bergauf ging. Also zuerst 2 flache Kilometer um den See, und dann ging es bergauf...

...die ersten 1,5 Km auf einem ziemlich steilen Trail...

Es sieht gar nicht steil aus...
...und danach kam ich auf einer Forststraße raus...

...hier war es auch nicht mehr ganz so steil...
...teilweise aber wunderbare Aussichten!

Drei Türme
...bis ich nach etwa 400 Hm bei Kilometer 5 am Höchsten Punkt angekommen war. Nein kein Gipfel, sondern ein Berggasthof zu dem ich mich vorgenommen hatte hinauf zu laufen. Ich bin aber nicht eingekehrt, sondern weiter gelaufen. Die Forststraße, an der ich gekommen war, etwa einen Kilometer zurück und danach in die andere Richtung weiter, um nicht die gleiche Strecke wieder hinunter laufen zu müssen. Irgendwie mag ich Runden viel lieber als hin und zurück, und außerdem wollte ich noch ein paar Kilometer dranhängen :-)



Schlussendlich wurden es 9,5 Kilometer und etwa 600 Hm in 1h 15Min. Ich habe mich fast ein wenig gewundert, und natürlich sehr darüber gefreut, dass ich so etwas noch schaffe, ohne danach komplett fertig zu sein. Als ich mich aber meine Trainingsdaten in diesem Jahr noch angesehen habe, habe ich doch mehr gemacht als ich mich erinnern kann - es waren nur die letzten Monate, die sehr Trainingsarm waren.

Ich hatte ja so viel vor jetzt, mal eine Runde mit dem Fahrrad, mal etwas Rumpfstabi... aber irgendwie habe ich in den letzten zwei Tagen gar nichts geschafft.  Heute hatte ich wieder ein wenig Zeit, und so bin ich wieder zum Laufen raus. Das Wetter war heute ganz anders als am Sonntag, und so konnte ich in aller Ruhe, ohne allzu viele Touristen, mit einer Aufwärm-Seerunde anfangen :-)


So starte ich doch noch vorsichtig. Ich bin mir aber sicher, bald haben wir neue Routinen - spätestens wenn der Kindergarten wieder anfängt, und das Training wird auf jeden Fall auch wieder hinein passen! :-)

Freitag, 15. August 2014

Ugly destinations

Als mein Bruder und meine Schwägerin am Mittwochvormittag nach Hause gekommen sind, war nicht nur meine kleine Nichte Überglücklich - auch ich war sehr froh ;-) Am Nachmittag bin ich gleich in die Laufklamotten geschlüpft und raus - es war kühl, nass und regnerisch, aber das Wetter war mir so was von egal... ich denke es hätte Schneesturm haben können, ich wäre trotzdem raus und ich habe selten einen Lauf so genossen!!

Ich habe die Bewegung, die frische Luft und vor allem die Stille so sehr genossen, dass es mir keine Rolle gespielt hat mal meine Augen für die nicht so schönen Seiten meines Laufreviers offen zu halten. Die gute Idee stammt von Christian und daher kommt hier mein Beitrag zum "ugly destinations". Zuerst dachte ich mir, hier in den Bergen ist es doch so wunderschön, hier gibt es ja keine "ugly destinations" - aber dann bin ich drauf gekommen, dass es einfach darauf ankommt wie man die Dinge anschaut ;-)


Ein wunderschönes Bild von meinem Berglaufrevier... 

...wenn man die Sache aber von einem anderen Blickwinkel sieht, ist es nicht mehr so wunderschön:






Besonders schön ist der Staudamm ja wirklich nicht, wenn die schöne Umgebung rundum fehlt, ist er ja sogar richtig hässlich!! Noch hässlicher ist das Kraftwerk...




Auch wenn die Anlage nicht besonders schön ist, ist es wenigstens einen sauberen Strom, der hier erzeugt wird. Damit auch genug "ugly destinations" für diesen Lauf - es fing an zu regnen und da ich den Kabel für mein Fotoapparat immer noch nicht gefunden habe, war es vorbei mit fotografieren und so bin ich den restlichen 6 von meinem 9-kilometerlauf einfach gelaufen und habe die Schönheit der Bergwelt genossen :-)

Dienstag, 5. August 2014

Zuwachs in der Familie...

Seit ein paar Tagen haben wir Zuwachs in der Familie bekommen - die 4-jährige Tochter meines Bruders wohnt für knappe 2 Wochen bei uns. Als ich mich angeboten hatte, dachte ich "ein Kind mehr oder weniger..." aber richtig so ist es dann doch nicht... ;-) Sie ist es zwar gewohnt, von Mama und Papa weg zu sein, trotzdem vermisst sie sie natürlich, zum Glück ist sie sehr tapfer! Meine zwei haben sich natürlich sehr auf ihre kleine Cousine gefreut, und sie kümmern sich auch brav um sie. Wie es aber auch sein muss, sind sie ein wenig eifersüchtig, da ich mich ein wenig intensiver um die kleine Cousine kümmern muss. Die letzten Tage waren ehrlich gesagt ein wenig turbulent, aber ich denke so langsam spielt sich das Ganze ein, und ich hoffe die kommenden Tage werden etwas ruhiger.


Wie man drei Mädels sehr glücklich machen kann ;-)
Somit komme ich diese Woche leider auch kaum noch dazu, laufen zu gehen. Wenigstens konnte ich einen kleinen Lauf hinein schieben, vor mein Bruder und meine Schwägerin gefahren sind. Ich habe wieder mal eine neue Strecke ausprobiert - von denen habe ich ja im Moment genug da so ziemlich alle Laufstrecken hier neu sind ;-) Die ersten eineinhalb Kilometer waren relativ flach, und ich hätte wahrscheinlich weiter flach laufen können. Da aber rechts ein Weg aufwärts ging konnte ich nicht anders und bin abgebogen. Da die Zeit, die ich zur Verfügung hatte, recht begrenzt war, nahm ich mir vor 25 Minuten (von zu Hause aus) bergauf zu laufen, um dann umzudrehen. So kam es, dass ich nach etwas mehr als 3 Kilometer und ca. 350 Hm umgedreht bin. Für mein Wiedereinstieg reicht das aber allemal bis ich meine Kondition und die Laufmuskeln wieder aufgebaut habe ;-) Zum Glück weiß ich ja, dass sobald ich dann regelmäßig was mache, kommt es alles schnell wieder! Ich muss nur aufpassen, dass ich am Anfang nicht übertreibe... ;-)



Optimales Laufwetter :-)
Vorgenommen hatte ich mir, wenn ich diese Woche schon nicht zum Laufen raus kann, wenigstens zu Hause ein bisschen zu trainieren dazu ein paar Fußübungen zu machen und ein wenig zu dehnen - aber irgendwie ist hier voll Gas von morgen bis abends, und wenn sie endlich eingeschlafen sind ist es meist schon fast Zeit für mich ins Bett zu gehen... nach dem heutigen Tag waren sie aber alle so müde, dass sie schon um neun Uhr im Land der Träume waren ;-)

Heute waren wir eine Runde wandern mit ein paar Freunde von uns - 3 Mamas und 6 Kinder. Golmi´s Forschungspfad, eine 3,5 km lange Kinder-Wanderweg vom Bergstation zum Talstation mit vielen Erlebnis-Stationen unterwegs. Es ging noch viel besser als ich mir gedacht hatte, und wir hatten wirklich einen wunderschönen Tag :-) Alle Kinder sind sehr brav gelaufen, sogar die Kleine von meinem Bruder. Ich hatte damit gerechnet sie ein Stückchen tragen zu müssen, aber sie ist den ganzen 3,5 Kilometer selbst gelaufen :-) Natürlich startete die Wanderung mit einem Spielplatz, unterwegs gab es eine herrliche Jause und sie endete mit einem Spielplatz und Eis essen :-)




Wirklich ein sehr schöner Tag mit glücklichen Kindern und zufriedenen Mamas ;-)